Rufen Sie uns an

Schreiben Sie uns

Wir beantworten Ihre Fragen

Höchstleistung ohne Stress - Josef und Thomas Wallner - Die Rekordhalter im...

Vor den Toren Münchens, unweit der A8 gelegen, befindet sich der Milchviehbetrieb der Familie Wallner. Seit jeher ist die Familie eng mit der Fleckviehzucht verbunden. Der Hof liegt direkt im Ort, was die betrieblichen Expansionsmöglichkeiten begrenzt. Daher entschloss sich die Familie 2007 an einem ca. 2 km entfernten Standort eine Biogasanlage auszusiedeln und 2011 einen neuen Milchviehstall direkt daneben. Die Herausforderungen, die ein solcher Schritt beinhaltet, wurden von der ganzen Familie perfekt geplant und umgesetzt.

Noch 2002 war sich der Seniorchef, Josef Wallner absolut sicher, dass sich automatisiertes Melken niemals durchsetzen wird. Im Jahr 2011 war dann allerdings die Entscheidung für einen Lely A4 schnell getroffen. Die Betriebsleiter vertrauten auf den Anbieter mit der meisten Erfahrung und einem ausgereiften System. Nach mittlerweile 4 Jahren Robotermelken veranschaulicht der Milchviehbetrieb Wallner sehr deutlich, dass sie damals aufs richtige Pferd gesetzt haben!

Mit einem Lely A4 Melkroboter wurde 2016 eine Gesamtmilchmenge von 845.000 Liter ermolken und abgeliefert, oder anders ausgedrückt, eine durchschnittliche Milchmenge von über 2300 kg Milch pro Tag. Dieses dürfte unter unseren Fleckviehkunden bayernweit eines der besten Ergebnisse sein. Auch 2015 lag die Jahresleistung der Herde bei über 800.000 Liter abgelieferter Milch. Der Grund für die kontinuierliche Verbesserung des Herdenergebnisses ist unter anderem darin begründet, dass die Herde immer älter wird und die Kühe mit zunehmendem Alter ihre Leistung steigern.

Die nächste spannende Frage ist dann natürlich, wieviel Kühe für ein solches Ergebnis nötig sind?! Mit durchschnittlich 75 -78 melkenden Kühen und einer Durchschnittsleistung der Herde von 9900 Liter im letzten Jahr, hat die Milchviehherde eine Größe erreicht, bei dem viele Berufskollegen überzeugt sind, dass die Kapazitätsgrenze erreicht sei. Viele vermuten, dass durch Stress und Komplikationen ein wichtiges Ziel des Robotermelkens, weniger Zeit für die Melkarbeit aufwenden zu müssen, verloren geht. Aber nicht so auf dem Betrieb Wallner!

Den Roboter so perfekt auszulasten, war ursprünglich nicht das angestrebte Ziel. „Es hat sich einfach so ergeben“, berichtet Thomas Wallner. Früher, im Anbindestall, gab es relativ hohe Verluste und die eigene Nachzucht wurde benötigt, um eine ausreichende Remontierung zu gewährleisten. Im neuen Stall hingegen werden den Bedürfnissen der Kuh so gut entsprochen, dass sie wesentlich länger auf dem Hof bleiben und gesünder Milch produzieren. Die einzige Schwierigkeit darin ist allerdings, dass sich die Familie Wallner nur sehr ungern von ihren Tieren trennt. Ein großer Teil der weiblichen Nachzucht wird jetzt, meist ab Hof, an andere Roboterbetriebe verkauft. Aber der Abschied von den sehr guten jungen Kühen fällt vor allen Dingen den beiden sehr tierliebenden Seniorchefs einfach zu schwer. “Daher behält man eben das, was geht“ und der Roboter fährt auf Hochtouren! Aber und das betonen beide Chefs ausdrücklich, immer noch im „Wohlfühlbereich“!

„Natürlich wird es bei uns auch mal stressig, wenn der Robi eine Störung hat, aber glücklicherweise kommt das nur sehr selten vor, so dass das Robotermelken wie es aktuell praktiziert wird, der ganzen Familie Spaß macht“, berichtet Thomas Wallner.

Aber wie bei jedem „Hochleistungssport“ steckt auch auf dem Betrieb Wallner das Geheimnis im Detail! Ein sehr sorgfältiges Liegeboxenmanagement ist unbedingt nötig, denn nur die ausgeruhte Kuh hat Lust zum Roboter zu gehen und dort auch mal ein wenig zu warten. Die Sauberkeit der Tiere, insbesondere der Euter ist eine Selbstverständlichkeit, genauso wie die regelmäßige Klauenpflege.


Gesunde und ausgeruhte Kühe sind eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Robotermelken!

Nach Ansicht von Thomas Wallner ist automatisiertes Melken ohne Puffertank nicht möglich, egal ob 50 oder 75 Kühe mit einem Roboter gemolken werden. Geht an jedem 2. Tag zur besten Melkzeit, der Robi eine Stunde außer Betrieb, geht der Rhythmus der Herde verloren. Das Problem ist nicht, dass diese eine Stunde fehlt in der der Tank spült. Schlimmer ist, dass es jeden 2. Tag eine Umstellung für die Tiere bedeutet, eine Unmöglichkeit in den Augen von Thomas Wallner.

Der freie Kuhverkehr ist ein weiterer, elementarer Baustein des funktionierenden Systems. Er ist notwendig, um den Rhythmus der Herde zu erhalten. Dem individuellen Bedürfnis der Hochleistungskuh wird nur dieses System gerecht, da die Kuh frei entscheiden kann, ob sie liegen, fressen, saufen oder zum Melken gehen will. Zweimal täglich einige Kühe vor den Roboter zu holen, empfinden die Chefs nicht als Problem. Die meisten dieser „Damen“ sind bekannt, da ein so ausgebuchter Roboter für die rangniederen Tiere schwer zu erreichen ist. Den Anspruch jede Kuh mehr als zweimal zu melken haben die Betriebsleiter nicht. Die Hochleistende gerne bis zu dreimal, aber für 50% der Herde reichen 2 Melkungen pro Tag, das ist unter konventionellen Bedingungen ja auch nicht anders!

Und eine letzte Voraussetzung, um über 75 Kühen mit einem Roboter reibungslos zu managen, ist, dass keine Kühe mit Milchseparation am Roboter gemolken werden. Diese Maßnahme steht für viele Betriebe sicherlich nicht zur Diskussion, „aber dann kann ich auch nicht 75 Kühe stressfrei mit einem Roboter melken“, sagt Josef Wallner. Den Aufwand mal mehr, mal weniger Kühe mit einem mobilen Melkgeschirr im Separationsbereich zu melken, empfindet die Familie nicht als Stress und es ermöglicht den Roboter voll auszulasten. Sehr vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, dass sich seit dem Umzug in den Boxenlaufstall, die Eutergesundheit in der Herde sehr verbessert hat und Euterentzündungen nur sehr selten auftreten.

Neben einem sehr großen Interesse an den Tieren, bereiten Thomas Wallner die Errungenschaften, die die moderne Technik bietet, Spaß an der Arbeit. Per Smartphone wird das Licht und drei Kameras, die im Stall installiert sind, gesteuert. Zusammen mit den ständig aktualisierten Daten aus dem T4C ist es möglich, die 2 km entfernte Herde immer im Auge zu haben, denn spätesten um 18.30 Uhr werden die Türen von außen geschlossen und auch später am Abend geht niemand mehr durch den Stall. Ein automatisches Hubtor, das ebenfalls über das Handy gesteuert werden kann, ermöglicht es Tiere vor den Robi zu sperren und dann vom Küchentisch aus die Tore wieder zu öffnen.

Der Juno schiebt das Futter und somit beträgt die Stallarbeit im Normallfall 1,5 Stunden für die beiden Seniorchefs.

Automatisiertes Betriebsmanagement!

Aber auch so schöne Dinge wie eine Fußbodenheizung der Laufgänge, ermöglicht durch die gleich angrenzende Biogasanlage, erleichtern einen reibungslosen Ablauf beim Robotermelken! Gesunde Kühe, die sich wohlfühlen, ein sehr gutes Auge für die Tiere, eine hervorragende Fütterung und natürlich ein sehr gut gewarteter Roboter, machen neben den anderen vielen kleinen Details, den Unterschied!!

Wir, vom Lely Center Bayern, freuen uns mit der Familie Wallner über ein solch hervorragendes Ergebnis und wünschen für die nächsten Jahre „Glück im Stall“!

veröffentlicht am 23.06.2017

Bild des Lely Mitarbeiters Stefan Löfflad

Stefan Löfflad

Vertriebsleiter Lely Center Bayern

Bild des Lely Mitarbeiters Stefan Löfflad

Stefan Löfflad

Vertriebsleiter Lely Center Bayern